Startpunkt: | Parkplatz Unteruhldingen (alternativ auch Start ab Meersburg möglich) |
Dauer: | 3 Stunden (ohne Besichtigung Burg Meersburg oder Pfahlbauten) |
Länge: | ca. 8 km |
Höhenunterschied: | +/- 100 m |
Schwierigkeitsgrad: | T2 - leicht |
Wegbeschaffenheit: | Wald- und Seeweg |
Kinderwagengeeignet: | nein |
Aufnahmen und Video: | Mai 2016 |
Es ist Fronleichnam und wir starten die Tour in Unteruhldingen, das für die Pfahlbausiedlung aus der Stein- und Bronzezeit bekannt ist. Von hier aus geht es auf dem Unteren Waldweg in Richtung Meersburg. Die reizvolle Wanderstrecke durch den Wald verläuft parallel zum See. Der Weg hat Pfadcharakter und gibt ab und zu Ausblicke auf den Bodensee frei. Gerade an schönen Tagen sieht man unten an der Uferpromenade eine Vielzahl von Menschen, so dass wir die Ruhe im Laubwald genießen können.
Weiter geht es nun über den Gehautobel. Der Kleine Ramsbach hat sich hier im Steilhang des Bodenseeufers tief in die weichen Sedimente der Steinbalmensande eingegraben und damit den kleinen Tobel geschaffen. Ein kleiner Wasserfall zeugt von der fortschreitenden Erosion. Entstanden ist der Tobel als sich der Rheingletscher in der letzten Eiszeit (von 110000 bis 10000 Jahre vor heute) vor etwa 18000 Jahren vom Meersburger Berg zurückgezogen und der Überlinger See die Linie Konstanz/Staad-Meersburg erreicht hatte.
Oberhalb der Meersburger Weinberge schließt sich ein Panoramaweg an mit prächtigen Ausblicken über den Überlinger See zur Insel Mainau und nach Konstanz. Von der Friedrichshöhe schließlich überblickt man die historische Altstadt von Meersburg. Wir landen schließlich oberhalb der Kirche in Meersburg und gehen weiter in die Innenstadt. Da heute Fronleichnam ist, sind überall kleine und große Blumenteppiche ausgestellt, die in liebevoller und kleinteiliger Handarbeit angefertigt wurden.
Nach einem wohlverdienten Eis statten wir noch der Burg Meersburg einen Besuch ab, die durch die Erbauung der ersten Burg an dieser Stelle im 7. Jahrhundert als älteste bewohnte Burg Deutschlands gilt. Im Jahr 1841 zog Jennys Schwester Annette von Droste-Hülshoff in die Burg und verbrachte dort einen Teil ihrer letzten acht Lebensjahre. Der Burg hat sie das Gedicht von 1841/42 „Das Alte Schloss“ gewidmet. Der Rundgang durch das Burgmuseum gibt Einblick in mehr als 30 eingerichtete Räume. Darunter auch die alte Burgküche, die Dürnitz, den Palas, die Brunnenstube, die Waffenhalle, Wehrgänge, Rittersaal, Burgverlies, zwei Kapellen, Stall, Nordbastion und vieles mehr. Auch die Wohnräume und das Sterbezimmer der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff sind in diesem Rundgang enthalten. Im Rahmen einer Führung ist zudem die Besteigung des „Dagobertsturmes“ mit Aussicht auf die Stadt, den See und die Alpen möglich. Im tiefsten Teil des Turmes gibt die Folterkammer Einblick in die Gerichtsbarkeit im Mittelalter.