Startpunkt: | Parkplatz Hochtannbergpass (Wanderparkplätz beim Hotel Adler - 47.270430 N 10.133526 E) |
Dauer: | 5 Stunden |
Höhenunterschied: | +/- 850 m |
Schwierigkeitsgrad: | T4 - alpinwandern |
Wegbeschaffenheit: | Felsen |
Kinderwagengeeignet: | nein |
Hinweis: | Steinschläge durch den steilen Auf- und Abstieg stehen auf der Tagesordnung - Helm nicht vergessen |
Aufnahmen und Video: | Oktober 2018 |
Heute am 21. Oktober ist der letzte "Sommertag" mit sehr warmen Temperaturen im Herbst und die Gipfel sind schneefrei. Für diese Tour habe ich mir noch einen vor Steinschlag schützenden Helm besorgt und freue mich schon riesig auf die Tour mit Birgit und Bruder Walter. Die Tour sieht mit 5 h Wegzeit (ohne Pausen) und 850 Höhenmeter auf dem Papier zwar nicht sonderlich schwierig aus, allerdings geht es sehr steil hinauf, Steinschlag ist ein Thema und es handelt sich um T4-Alpinwandern mit leichten Kletterpassagen.
Bereits zu Jahresbeginn war mir der kleine und große Widderstein vom Walmendingerhorn als imposantes Gipfelmassiv am Ende des Kleinwalsertals aufgefallen - sie liegen in der Grenzregion Allgäu, Lechtal und Bregenzerwald. Wir haben uns für die vielbegangene Tour über die Südseite auf den Großen Widderstein entschieden. So starten wir vom Hochtannbergpass kurz vor Warth am Arlberg beim Hotel Adler (1.669 m). Der Widderstein ist hier mit knapp 3 Stunden angeschrieben.
Die Widdersteinhütte (2.015 m) ist schnell und helmfrei erreicht, allerdings hat diese nun Mitte/Ende Oktober geschlossen. Links von der Hütte schlängelt sich der Pfad nun weiter, bis wir unterhalb des steilen Felsmassivs stehen. Ich genieße hier noch die letzen Bilder vom Wanderstock von Birgit, den wir als Verlust nach der Tour nicht mehr wiedersehen sollten :-) Birgit legte den alten Wanderstock gut versteckt unterhalb eines Felsen ab, da er beim nun steilen Aufstieg doch eher stört, als zu helfen.
Von hier aus geht es nun steil durch die Felswände - die Felsen können dabei wie Treppenstufen benutzt werden. An einigen Stellen benötigt man auch beide Hände, ansonsten geht es im Zick-Zack immer weiter hinauf Richtung Gipfel. Beim Blick hinunter zum Hochtannbergpass wird der Parkplatz und unser Auto immer kleiner. Dafür ist das Gipfelpanorama ein Traum! Wir bleiben immer wieder stehen und genießen die sensationelle Aussicht. Die genießt auch ein Steinbock, der ruhig und gechillt auf einem Felsabsatz liegt und sich wohl wundert, warum die vorbeilaufenden Menschen so lange in Richtung Gipfel unterwegs sind - für ihn ist das natürlich kein Problem. Tierisch geht es auch weiter, als wir Schneehühner hören und schließlich auch entdecken. Die haben es Birgit besonders angetan, aber auch ich habe bisher beim Wandern noch nie Schneehühner gesehen.
Weiter geht es in Richtung Gipfel, der rechts oben dann schließlich zu erkennen ist. Kurz bevor die letzen Meter zum Gipfel in rechter Richtung beginnen, erreichen wir eine Felskante, die einen wunderschönen Blick in Richtung Bregenzerwald und Bodensee frei gibt. Hier kann man auch noch ein Stück auf dem Felsrücken in linker Richtung laufen, bevor es nun zum letzten Stück bis zum Gipfel geht. Der Gipfel (2.533 m) ist nach 3 Stunden erreicht und wir sind nicht einsam am Gipfelkreuz. Einmal oben angelangt ist auch klar warum: Man hat wirklich einen gigantischen Panoramablick in alle Richtungen (Italien, Ötztaler Alpen, Schweiz, Bodensee, Tirol, Bregenzerwald, Allgäuer Alpen mit Hohem Ifen, Fellhorn, Biberkopf und vielen, vielen mehr). Ein Gipfelgepräch im Video gibt etwas Orientierung und Gipfelbestimmung zu den wunderschönen Aufnahmen.
Wir sind recht lange auf dem Gipfel mit sensationeller Aussicht und machen uns dann wieder auf den Abstieg, der ca. 2 Stunden dauern wird. Ich dachte mir beim Hochlaufen, dass der Abstieg nicht ohne sein wird, aber diese Einschätzung sollte sich nicht bestätigen. Meter um Meter ging es weiter hinab, allerdings erlebte ich selbst, wie gefährlich es doch ganz schnell werden kann, als ich aus Versehen einen Stein losgetreten habe. Unter mir waren einige Wanderer, die ich sofort vor dem schnellen Geschoss warnte. Zum Glück ist nichts passiert. Wir erreichten wenig später die Stelle, wo Birgit ihren Wanderstock abgelegt hatte. Er war weg und Birgit musste den langen, langen Pfad hinunter zum Parkplatz ohne Wanderstock gehen :-)
Am Ende war dies eine sehr tolle Tour und es hat wirklich viel Spaß gemacht! Und auf dem Gipfel wurden schon zahlreiche Ideen für die nächsten Touren ausgetauscht.